Geschichte vor Ort beforschen, befragen, erzählen – das ist das Anliegen der AG Geschichte im Treibhaus e.V. Engagierte gründeten 2010 die AG mit dem Ziel mehr über die Stadt Döbeln und die Region während des Nationalsozialismus herauszufinden. Dabei lag der Fokus auf dem Alltag einer Stadt im Nationalsozialismus: Wie fand der Aufstieg und die Machtsicherung der nationalsozialistischen Bewegung statt? Welche Konsequenzen hatte das nationalsozialistische Regime für jüdische Bewohner*innen Döbelns? Wie gestaltete sich Alltag, Propaganda und NS-Zwangsarbeit vor Ort und prägte dadurch die Stadt und ihre Gesellschaft?
Ergebnisse dieser Arbeit wurden in Form von Stadtkarten und Texten herausgegeben. Die Broschüre „Niemand kam zurück – Jüdisches Leben im Altkreis Döbeln bis 1945“, die Stadtkarten in deutsch und englisch sowie der Sammelband „Der Mensch als Ballast“ über die NS-Geschichte der „Landesheil- und Pflegeanstalt Hochweitzschen“ sind über den Onlineshop des Treibhaus e.V. erhältlich.
Neben der Forschung stand immer im Fokus Geschichte(n) lebendig zu halten und eine öffentliche Auseinandersetzung anzuregen. Die AG Geschichte organisiert Stadtrundgänge und vermittelt verschiedene Aspekte wie die jüdische Geschichte bzw. die Geschichte der Zwangsarbeit an ihren historischen Orten. Sie setzt sich für eine aktive Erinnerungsarbeit ein und initiierte die Setzung von Stolpersteinen als Gedenkzeichen an den ehemaligen Wohnorten vertriebener und ermordeter Juden und Jüdinnen in Döbeln, Waldheim, Hartha, Roßwein und Leisnig. An Gedenktagen veranstaltet sie thematische Rundgänge und Mahnwachen.