Der Erich-Zeigner-Haus e.V. wurde 1999 gegründet und hat seinen Standort im ehemaligen Wohn- und Arbeitshaus von Prof. Dr. Erich Zeigner. Zeigner, der im Jahr 1923 das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten und von 1945 bis 1949 das Amt des Leipziger Oberbürgermeister innehatte, engagierte sich in der Zeit des Nationalsozialismus aktiv im Leipziger Rettungswiderstand und organisierte Rettungsaktionen für Jüdinnen und Juden. Sein Wirken und seine Zivilcourage sind für die Vereinsarbeit handlungsweisend und -leitend. Ziel des Vereins ist es entsprechend, Zivilcourage, Toleranz, Weltoffenheit und ein demokratisches Miteinander langfristig zu stärken.
Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt auf der historisch-politischen Bildungsarbeit, insbesondere für Jugendliche. Darüber hinaus ist der Erich-Zeigner-Haus e.V. auch im Bereich der politischen Erwachsenenbildung tätig und richtet Veranstaltungsreihen, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen aus, die die Stärkung des demokratischen Engagements zum Ziel haben. Im Rahmen von erinnerungskulturellen Jugendprojekten verlegt der Erich-Zeigner-Haus e.V. gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aller Schultypen in Leipzig und im Leipziger Land Stolpersteine für die Opfer des nationalsozialistischen Regimes und widmet sogenannten „Stillen Helden“ Gedenktafeln. Als „Stille Helden“ werden Personen bezeichnet, die trotz der individuellen Gefahr, der sie sich dadurch aussetzten, Hilfe für Verfolgte und Unterdrückte des verbrecherischen NS-Regimes leisteten und somit Beispiele gelebter Zivilcourage sind. Die von uns auf gedenkplaetze.info markierten Orte entsprechen den letzten freiwilligen Wohn- oder Arbeitsorten der in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Menschen und ihrer Unterstützer*innen und wurden aus der gemeinsamen Recherche mit den Schüler*innen der unterschiedlichen gedenkkulturellen Projekte gewonnen.